Tier angefahren - was tun?

Manchmal kann man so aufmerksam fahren, wie man will - wenn einem aus dem Nichts ein Reh vor den Wagen springt ist es oft zu spät, um noch bremsen zu können. Natürlich kann man hoffen, nie ein Tier anzufahren, doch was genau ist zu tun, wenn es doch einmal geschieht? Wenn man jemanden zur Hilfe hat ist es sinnvoll, die Absicherung der Unfallstelle und die Versorgung des angefahrenen Tieres parallel ablaufen zu lassen. Falls dies nicht möglich ist, sollte man selbstverständlich zuerst die Unfallstelle absichern, damit man einen weiteren Unfall vermeiden kann und sich nicht selbst in Gefahr begibt. [1]

Wenn die Unfallstelle abgesichert ist, sollte man die Polizei anrufen und ihnen die nötigen Informationen zum Unfall mitteilen. Bei Wildtieren wird diese dann Hilfe in Form von Jagdausübungsberechtigten oder des Rettungsdienstes in die Wege leiten. Danach ist es sehr wichtig, dass man an der Unfallstelle bleibt, bis diese eingetroffen sind und das der Polizei auch mitteilt, da man so vermeiden kann, dass das Tier noch stundenlang auf der Fahrbahn liegen bleibt. Wenn nach einer halben Stunde noch keine Hilfe eingetroffen ist, sollte man noch einmal anrufen und sicherstellen, dass dem Tier in einer angemessenen Zeit geholfen wird.

Bei Haustieren wird die Polizei entweder einen Tierrettungsdienst kontaktieren, oder einem die Kontaktdaten des nächsten Tierarztes oder der nächsten Tierklinik weitergeben. Meist geht es schneller, wenn man das Tier selbst dorthin bringt, als wenn die Polizei jemanden schickt, der dies übernimmt. Auch hier sollte man unbedingt an der Unfallstelle bleiben und dafür sorgen, dass sich jemand um das verletzte Tier kümmert.

Auf solchen Strecken sollte man besonders vorsichtig fahren. © Animalia


Bei der Versorgung des Tieres ist es ganz wichtig, den Unterschied zwischen Wild- und Haustier zu beachten. Wildtieren sollte man sich nicht zu sehr annähern und sie schon gar nicht erst berühren. Während Nähe und Berührung einem Haustier Trost spenden können, würde ein Wildtier sie eher als Bedrohung sehen und panisch oder aggressiv reagieren. Wenn man sich ihnen aus irgendeinem Grund doch nähert, sollte man dies unbedingt von der Fahrbahn her tun, damit es im Fall einer Flucht von dieser wegrennt und nicht noch einmal vor ein Auto springt. [2]

Auch einem verletzten Haustier sollte man sich mit Vorsicht nähern und wenn möglich Handschuhe tragen um es zu berühren. Zuallererst wird das Tier von der Fahrbahn entfernt. Wenn man eine Decke dabei hat, kann man diese ausbreiten und das Tier darauflegen. Ist das Tier bei Bewusstsein kann man es mit der einen Hand mit einem Nackengriff festhalten und die andere Hand unter seinen Körper legen, um es zu bewegen, und sich so davor schützen, dass das Tier einem verletzt. Falls das Tier nicht bei Bewusstsein ist, wird mit der einen Hand der Kopf und mit der anderen Hand der restliche Körper gestützt. Wer sich ein bisschen auskennt, kann nun erste Hilfe anwenden und zum Beispiel stark blutende Wunden verbinden oder - falls das Tier nicht mehr bei Bewusstsein ist - ihm eine Herzmassage geben. Trotzdem muss das Tier natürlich so schnell wie möglich zum Tierarzt gebracht werden, da dieser genauere Untersuchungen machen und bessere Hilfe leisten kann. [3]

Am Wichtigsten ist eine gute Vorbereitung. © Animalia


Generell sollte man darauf achten, immer die Ruhe zu bewahren und nicht hysterisch zu werden. Das ist leichter gesagt als getan, doch wenn man auf die Situation vorbereitet ist, kann man besser darauf reagieren und bewusster handeln. So ist es zum Beispiel hilfreich, im Auto einen Zettel aufzubewahren, auf dem man sich alle nötigen Schritte und Telefonnummern notiert hat. Auch wenn man auswendig weiss, was zu tun ist, gibt einem ein solcher Zettel Halt und Sicherheit. Wir haben ein solches Blatt zusammengestellt, das ihr nur noch ausdrucken und ins Handschuhfach legen müsst. Zu einer guten Vorbereitung gehört auch, immer eine Transportbox oder eine Kartonschachtel mit Löchern, sowie ein paar Gartenhandschuhe und mehrere Decken und alte Badetücher im Auto aufzubewahren. Eine solche Vorbereitung macht es einem sicher leichter, ruhig und gefasst zu reagieren, wenn man ein Tier anfährt. Trotzdem hofft man natürlich sehr, dass man sie nie brauchen wird. Dass Vorsicht besser ist als Nachsicht müssen wir wohl niemandem mehr sagen, und deshalb ist es selbstverständlich, dass man in Waldgegenden und Wohngebieten mit vielen Katzen besonders aufmerksam am Steuer sitzt und immer bereit ist zu bremsen, wenn man am Strassenrand eine Katze sitzen sieht.

Hier findet ihr eine Liste der nötigen Schritte, die ihr ausdrucken und im Auto aufbewahren könnt.

[1] http://www.feuerwehr-marlesreuth.de
[2] http://www.tierschutzbund.de
[3] http://www.katzenliebhaber.ch

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